Amélie & Hubert auf Reisen

Reiseerinnerungen und Fotogalerien

 
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  2025  | Usbekistan - Unbekanntes Land an der Seidenstraße  
Zum Aydarkul-See und weiter nach Samarkand

Der nächste Tag begrüßte uns wieder mit Sonnenschein. Nach dem Frühstück brachen wir zum Aydarkul-See auf, den wir nach kurzer Fahrt erreichten. Hier hatten wir bis 12 Uhr Zeit zu freien Verfügung. Amélie unternahm mit Edith und Franz eine kleine Rundfahrt auf dem See, ich ging lieber mit meiner Kamera auf Fotopirsch entlang des Seeufers. Am See gab es auch einen Strandbereich mit Liegen, wer wollte konnte die Zeit auch zum Schwimmen oder zum Ausruhen nutzen.
Blick auf den Aydarkul-See
Blick auf den Aydarkul-See

Blick auf den Aydarkul-See
Blick auf den Aydarkul-See

Blühender Mohn in der Wüste
Blühender Mohn in der Wüste

Wüstenechse
Wüstenechse


Zwischenstopp in der Wüstenstadt Nurata

Nach dem Mittagessen im Strandrestaurant machten wir uns auf den Weiterweg nach Samarkand. Unterwegs war noch ein Zwischenstopp in der Wüstenstadt Nurata vorgesehen, die ebenfalls an der alten Seidenstraße liegt. Geplant war die alte Festungsanlage aus den Zeiten Alexander des Großen zu besichtigen. Er ließ sie 327 v. Chr. errichten, um sich vor Nomadenüberfällen zu schützen. Die Festungsruine thront auf einem Hügel über der Stadt.

Nurata: Gebäude auf dem Chashma-Mausoleums- und Moscheekomplex
Nurata: Gebäude auf dem Chashma-Mausoleums- und Moscheekomplex

Wir verzichteten dort hinaufzugehen, stattdessen durchstreiften wir den Chashma-Mausoleums- und Moscheekomplex, der sich unterhalb der Festung erstreckt und ein begehrtes Ziel für muslimische Pilger ist. Auf dem Gelände befindet sich auch die heilige Quelle Chashma (tadschikisches Wort für Frühling) in deren Wasser es eine Menge Karpfen gibt, die ebenfalls heilig sind und weder gefangen noch gegessen werden dürfen.

Weiterfahrt nach Samarkand

Danach machten wir uns auf den langen Weg nach Samarkand, etwa vier Stunden Fahrt lagen noch vor uns. Unser Fahrer lieferte uns wieder sicher im Wellfort Hotel ab, das in einer ruhigen Seitenstraße in der Innenstadt liegt. Wir bekamen ein schönes Zimmer und nachdem wir uns eingerichtet hatten, gingen wir später geschlossen mit unserem Guide Sarvar in die Stadt, um ein passendes Gasthaus für das Abendessen zu suchen.

Ein paar Straßen weiter wurden wir fündig, aber das Ganze lief etwas chaotisch ab. Speisekarten gab es nur auf Russisch und viele Gerichte aus der Karte gab es gar nicht, was die Bestellungen ziemlich in die Länge zog. Irgendwann brachte man uns dann zwei Speisekarten auf Englisch. Bier konnten wir nur krügeweise bestellen und beim Bezahlen gab es auch Unstimmigkeiten. Das Essen war jedoch gut, ein kleiner Trost.

Danach saßen wir noch mit einem Teil unserer Gruppe im Hotel gemütlich zusammen und tranken Cognac. Gegen ein Trinkgeld liehen wir uns Gläser von einem Hotelmitarbeiter, in Deutschland wäre das sicher undenkbar. Dass Amélie und die anderen, mit denen wir hier saßen, in Buchara bei der Weinprobe zusammen eine Flasche Cognac gekauft hatten, war mir entgangen.

Blick auf den Registan-Platz mit seinen drei Medresen
Samarkand: Blick auf den Registan-Platz mit seinen drei Medresen (islamische Hochschulen): Ulugbek-Medrese (erbaut 1417 - 1420), Tillakori-Medrese (erbaut 1646 - 1660) und Scherdor-Medrese (erbaut 1619 - 1636) (v.l.n.r.)

Samarkand: Blick auf die Scherdor-Medrese
Samarkand: Blick auf die Scherdor-Medrese

Samarkand: Ulugbek-Medrese
Samarkand: Ulugbek-Medrese


Samarkand | Wir erkunden die Perle des Orients (UNESCO-Weltkulturerbe)

Samarkand, allein der Name klingt geheimnisvoll in unseren Ohren. Für mich ein Synonym für den märchenhaften Orient. Die Stadt wurde bereits unter dem Namen Afrasiab im siebten Jahrhundert vor Christus gegründet und zählt zu den ältesten bewohnten Städten der Welt. Die Araber eroberten im Jahr 712 die Stadt und so kam sie zu ihrem heutigen Namen Samarkand, was so viel wie "steinerne Stadt" bedeutet. Der militärische Anführer und Herrscher Amir Timur (1336 - 1405), heute usbekischer Nationalheld, ließ Samarkand zur wohl schönsten Stadt Asiens ausbauen.

Samarkand: Blick auf eine der kunstvollen Kuppeln
Samarkand: Blick auf eine der kunstvollen Kuppeln

Samarkand: traditionelle usbekische Instrumente werden uns hier gezeigt und vorgespielt
Samarkand: traditionelle usbekische Instrumente werden uns hier gezeigt und vorgespielt

Am nächsten Tag starteten wir mit unserem Minibus zu einer Besichtigungstour der orientalischen Baudenkmäler. Die erste Nacht im Hotel war gut, kein Vergleich zu den harten Betten im Jurtencamp. Unsere Tour begann beim Registan (persisches Wort für "Sandplatz" oder "Wüste"), dem zentralen und schönsten Platz der Stadt, etwa drei Kilometer vom Hotel entfernt. Der Registan ist ein riesiger rechteckiger Platz, der von drei majestätischen Medresen (arabisch: Ort des Studiums) umrahmt wird.

Samarkand: kunstvolle Kachelarbeiten
Samarkand: kunstvolle Kachelarbeiten

Samarkand: Innenraum der Tillakori Moschee, fertiggestellt 1660
Samarkand: Innenraum der Tillakori Moschee, fertiggestellt 1660

Die Medresen, drei ähnliche Bauwerke sind hier über Eck zu einer Dreier-Komposition zusammengefügt, die ihresgleichen sucht. An der Westseite ist die Ulugbek-Medrese (1417-1420), ihr gegenüber an der Ostseite die Scherdor-Medrese (1619-1636) und an der Nordseite des Platzes die Tillakori-Medrese (1646-1660). Die imposanten, reichlich verzierten Eingangsportale der alten Koranschulen sind jeweils zur Mitte des Platzes gerichtet. Der Platz diente damals für Versammlungen, Paraden, Verkündigungen von Gesetzen und Erlassen, Bestrafungen und Hinrichtungen. Wenn es keinen öffentlichen Anlass gab, fanden hier Märkte statt.

Von der Schönheit und Erhabenheit des Platzes waren wir überwältigt und froh, dass wir das erleben durften. Unser Guide Sarvar war stets an unserer Seite und hat der Gruppe viel erklärt. Da wir erst um 9:30 Uhr losfuhren, waren schon viele Besucher auf dem Platz und das Licht war auch nicht mehr optimal zum Fotografieren.

Samarkand: Kinder tanzen am Registan-Platz. So recht Spaß scheint es nicht allen zu machen
Samarkand: Kinder tanzen am Registan-Platz. So recht Spaß scheint es nicht allen zu machen

Samarkand: wir verlassen den Registan
Samarkand: wir verlassen den Registan


Samarkand | Bibi Khanum Moschee

Nach der Besichtigung des Registan-Platzes und seiner Bauwerke legten wir eine Mittagspause ein. Frisch gestärkt gelangten wir in wenigen Gehminuten zur Bibi Khanum Moschee, die zu den bedeutendsten Bauwerken der Stadt gehört. Erbaut wurde sie von 1399 bis 1404 auf Befehl von Amir Timur. Im 15. Jahrhundert zählte sie noch zu den prächtigsten und größten Moscheen der islamischen Welt.

Ab dem Ende des 16. Jahrhundert verfiel die Moschee allerdings. Erdbeben, Wetter und die Bewohner Samarkands machten sich an ihr zu schaffen. Erst im 20. Jahrhundert erfolgte eine aufwendige Restaurierung, sodass wir ein traumhaftes Gebäude mit blauen Kuppeln bewundern konnten.

Samarkand: Bibi Khanum Moschee
Samarkand: Bibi Khanum Moschee


Samarkand | Hazrat Khizr Moschee

Der Weg zur nächsten Sehenswürdigkeit führte uns durch einen großen Basar und weiter auf einen kleinen Hügel. Die Hazrat Khizr Moschee, die von Dschingis Khans Horden im 13. Jahrhundert zerstört wurde, ist eine der ältesten Bauten Samarkands. Sie wurde im 19. Jahrhundert wieder aufgebaut und seit 2018 ist hier auch das Mausoleum von Islam Karimov, dem ersten Präsidenten Usbekistans. Von der offenen Terrasse hatten wir einen herrlichen Blick über Samarkand.

Samarkand: Hazrat Khizr Moschee
Samarkand: Hazrat Khizr Moschee


Samarkand | Gur Emir Mausoleum

Von der Hazrat Khizr Moschee ging es wieder mit dem Minibus zur letzten Sehenswürdigkeit unserer Tour, dem Gur Emir Mausoleum (errichtet 1404), auch als Amir Timur Mausoleum bekannt.

Samarkand: Blick auf das Gur-Emir-Mausoleum (errichtet 1403 -1404)
Samarkand: Blick auf das Gur-Emir-Mausoleum (errichtet 1403 -1404)

Der Name "Gur Emir" bedeutet "Grab des Emirs" und weist schon auf seine Bedeutung hin. Es ist die letzte Ruhestätte des großen Eroberers Amir Timur. Auch seine zwei Söhne und Enkel wurden hier bestattet. Architektonisch gilt das Mausoleum als Meisterwerk der Baukunst Zentralasiens. Besonders hervorzuheben sind die leuchtend blaue Kuppel und feine Mosaiken. Uns hat es auch gut gefallen. Nun hatten wir es geschafft, inzwischen war es schon nach 16 Uhr und unser Fahrer brachte uns wieder zurück ins Hotel, wo wir uns eine Weile ausruhen konnten.

Samarkand: kunstvolle Mosaike
Samarkand: kunstvolle Mosaike

Samarkand: im Inneren des Gur-Emir-Mausoleums
Samarkand: im Inneren des Gur-Emir-Mausoleums


Samarkand bei Nacht

Zum Abendessen gingen wir dieses Mal eine Straße weiter ins Restaurant Samarkand, das im Erdgeschoss einen riesigen Festsaal und im ersten Stock noch einen kleineren Saal hat. Zum Essen gab es typische usbekische Gerichte wie Linsensuppe, gegrillte Fleischspieße, Salate und verschiedenes Brot. Die usbekische Küche ist sehr fleischlastig. Lamm- und Rindfleisch sind die Hauptbestandteile vieler Gerichte.

Samarkand: das Gur-Emir-Mausoleum bei Nacht
Samarkand: das Gur-Emir-Mausoleum bei Nacht

Anschließend fuhren wir mit Sarvar und einem Teil unserer Gruppe nochmal zum Mausoleum von Amir Timur und zum Registan, da diese berühmten Gebäude bei Nacht beleuchtet werden, was ihnen einen besonderen Zauber verleiht. Das war kein offizieller Programmpunkt, wir hatten dafür unseren Fahrer und seinen Minibus gemietet, allemal besser als ein Taxi zu nehmen.

Samarkand: der Registan-Platz bei Nacht
Samarkand: der Registan-Platz bei Nacht

Samarkand: der Registan bei Nacht
Samarkand: der Registan bei Nacht


Samarkand | Tagesausflug nach Shahrisabz

Den kommenden Tag hatten wir für eigene Erkundungen in Samarkand zur Verfügung. DIAMIR bot optional einen Kochkurs und Ausflug nach Shahrisabz an, der Geburtsstadt Amir Timurs und eine der ältesten Städte Usbekistans. Die ganze Gruppe entschied sich für die Fahrt nach Shahrisabz, die nicht im Reisepreis enthalten war. Da die Fahrt über den Tahtakaracha Pass (ca. 1600 m) führte und von unserem Minibus nicht bewältigt werden konnte, organisierte unser Guide Sarvar fünf Taxis, die pünktlich nach dem Frühstück vor dem Hotel auf uns warteten.

Blick auf den Karatepa-Stausee
Blick auf den Karatepa-Stausee, im Hintergrund das Zeravshan-Gebirge

Die landschaftlich schöne Fahrt führte uns durchs ländliche Usbekistan. Unterwegs überquerten auch mal Rinder und Schafe die Straße, Bauern verkauften Obst und Gemüse. Der erste Halt war beim Plateau des Teufels, wo es neben der stark befahrenen Straße eine Art Freizeitpark für Kinder sowie riesige, skurril geformte Granitfelsen gab, die leider alle von unansehnlichen Graffiti-Schmierereien verunstaltet waren.

Der berühmteste davon ist der herzförmige Felsen, der direkt am Straßenrand liegt. Immerhin hatten wir von hier einen schönen Blick auf den Karatepa-Stausee mit dem Zeravshan-Gebirge im Hintergrund. Einen weiteren Halt gab es am Tahtakaracha Pass, wo wir nochmal den Ausblick auf die Berge genießen konnten, bevor es in zahlreichen Kurven hinab in die Ebene nach Shahrisabz ging.

Unterwegs nach Shahrisabz

Unterwegs nach Shahrisabz

Unterwegs nach Shahrisabz: Halt beim Tahtakaracha Pass
Unterwegs nach Shahrisabz: Halt beim Tahtakaracha Pass


Shahrisabz | Ak-Saray-Palast

Der Ak-Saray-Palast (usbekisch: Weißer Palast) liegt auf einem parkähnlichem Gelände, das wir durch ein Stadttor betraten. Allerdings handelt es sich dabei um eine zeitgenössische Rekonstruktion, die auch als Ticketschalter dient. Der Palast (erbau 1380 bis 1404) ist wohl die bekannteste Sehenswürdigkeit von Shahrisabz.

Shahrisabz: Blick auf den Ak-Saray-Palast (errichtet 1380 - 1404)
Shahrisabz: Blick auf den Ak-Saray-Palast (errichtet 1380 - 1404)

Shahrisabz: Blick auf die Rückseite des Ak-Saray-Palastes
Shahrisabz: Blick auf die Rückseite des Ak-Saray-Palastes

Er war einst der Hauptwohnsitz von Amir Timur und sollte seine Macht und seinen Einfluss symbolisieren. Von dem einst prächtigen Palast ist leider nicht mehr viel übrig. Nur ein Rest vom Eingangsportal, das ursprünglich eine Höhe von 73 Metern hatte, steht noch. Dieses ist aufgrund der verbliebenen Größe trotzdem beeindruckend. Heute zählt die Palastruine zum UNESCO Weltkulturerbe.

Shahrisabz: Statue von Amir Temur dem usbekischen Nationalhelden (1336 - 1405)
Shahrisabz: Statue von Amir Temur dem usbekischen Nationalhelden (1336 - 1405)

Shahrisabz: Blick auf die Palastanlage
Shahrisabz: Blick auf die Palastanlage


Shahrisabz | Dorut Tilovat Ensemble

Wir spazierten danach weiter durch die gepflegte Grünanlage und kamen zu einer gewaltigen Statue von Amir Timur. Noch ein Stück weiter gelangten wir zur Kok-Gumbaz-Moschee (errichtet 1435), deren blaue Kuppel wir schon von weitem sahen. Mit ihrer mächtigen Kuppel und den kunstvollen Kachelverzierungen ist sie ein architektonisches Glanzstück.

Shahrisabz: Kok-Gumbaz-Moschee
Shahrisabz: Kok-Gumbaz-Moschee

Die Moschee gehört, neben dem Mausoleum von Hazrati Scheich (ein spirituellen Lehrer aus der Zeit von Amir Timur) und dem Gumbazi-Sayidon-Mausoleum (15. Jahrh.) zum Dorut Tilovat Ensemble, eine der bedeutendsten historischen Stätten in Zentralasien. Hier beendeten wir unsere Besichtigungstour und machten uns wieder an die Rückfahrt. Unterwegs machten wir in der Nähe des Tahtakaracha Passes im Restaurant Sharshara unsere Mittagespause. Es gab, wie immer, reichlich Fleisch, gutes Brot und Salate. Gegen 17 Uhr setzten uns unsere Taxisfahrer wieder wohlbehalten beim Hotel ab.

Wir beide gingen dann noch auf ein Bier ins Restaurant Samarkand und später traf sich der Großteil unserer Gruppe nochmal zum gemeinsamen Abendessen. Wenn ich mich recht erinnere, hieß das Lokal Platan. Zum Abschluss saßen wir wieder bei uns im Hotel Wellfort zusammen, tranken den restlichen Cognac und Bier, das Marion und Siegfried besorgt hatten. Gegen Mitternacht legten wir uns dann aufs Ohr.

Halt in der Nähe des Tahtakaracha Passes
Halt in der Nähe des Tahtakaracha Passes

Blick aus dem Restaurant Sharshara
Blick aus dem Restaurant Sharshara


Samarkand | Weiterfahrt nach Taschkent

Am nächsten Tag konnten wir ausschlafen und in Ruhe zusammenpacken, denn unser nächstes Reiseziel war Taschkent. Um die Mittagszeit holte uns unser Fahrer wieder mit dem Minibus ab. Als wir alle auf unseren Plätzen saßen, hielt Alex eine kurze Rede, um uns bei ihm zu bedanken und zu verabschieden. Unser Reiseleiter Sarvar hat derweil gedolmetscht. Wir legten vorab etwas Trinkgeld zusammen, das ihm Alex zum Abschluss in einem Umschlag übergab.

Samarkand: Blick auf die Nekropole Shah-i-Zinda (11. bis 19. Jh.)
Samarkand: Blick auf die Nekropole Shah-i-Zinda (11. bis 19. Jh.)


Samarkand | Sha-i-Zinda Nekropole

Als letzte Sehenswürdigkeit des Tages wartete die Nekropole Shah-i-Zinda auf uns, die wir nach kurzer Fahrt erreichten. Wir machten mit Sarvar einen Treffpunkt und eine Uhrzeit aus, so konnte jeder nach Lust und Laune die große Begräbnisstätte erkunden. Jetzt um die Mittagszeit war hier wieder ein enormer Publikumsandrang und gefühlt war es über 30 Grad warm. Um gute Fotos zu machen, sollte man in der Früh zwischen sieben und acht Uhr hier sein.

Samarkand: Nekropole Shah-i-Zinda
Samarkand: Nekropole Shah-i-Zinda

Das Shah-i-Zinda Ensemble ist eine der faszinierendsten Nekropolen der Welt, die mit einer Legende verbunden ist. Shah-i-Zinda bedeutet auf Persisch "Grab des lebenden Königs" und bezieht sich auf Qussam ibn Abbas, einen Cousin des Propheten Mohammed, der dort begraben liegen soll und als "lebender König" verehrt wird.

Samarkand: Nekropole Shah-i-Zinda
Samarkand: Nekropole Shah-i-Zinda

Samarkand: Nekropole Shah-i-Zinda
Samarkand: Nekropole Shah-i-Zinda

Gleich am Anfang der Anlage warten 40 Treppenstufen auf die Besucher, die den Weg der Reinheit und des Gebets darstellen. Danach kommt eine Gasse, die von kunstvollen Mausoleen gesäumt ist, die sich wie an einer Perlenschnur aufreihen. Die Mausoleen sind mit wunderschönen blau-türkisen Kacheln verziert. Heute umfasst der Gebäudekomplex mehr als 20 Gebäude. Die noch erhaltenen ältesten Bauwerke werden um das 11. Jahrhundert datiert.

Samarkand: Nekropole Shah-i-Zinda
Samarkand: Nekropole Shah-i-Zinda

Samarkand: überall sind wunderschöne blau-türkise Kacheln
Samarkand, Nekropole Shah-i-Zinda: überall sind wunderschöne blau-türkise Kacheln

Samarkand: Nekropole Shah-i-Zinda
Samarkand: Nekropole Shah-i-Zinda


Samarkand | Mit dem Hochgeschwindigkeitszug Afrosiyob nach Taschkent

Nach gut zwei Stunden trafen sich wieder alle und wir fuhren zum Mittagessen ins Restaurant Chapon, wo Sarvar reserviert hatte. Danach setzte uns unser Fahrer beim Bahnhof von Samarkand ab. Wir wurden auf drei Abteile verteilt und bekamen bequeme Sitzplätze mit genügend Beinfreiheit. Der von der spanischen Firma Talgo entwickelte Zug fuhr an einigen Stellen mit bis zu 233 km/h, wie wir auf der Geschwindigkeitsanzeige sahen.

Ein Minibus holte uns vom Bahnhof ab und brachte uns wieder ins Milan Hotel. Da es schon spät war, gingen wir beide nach dem Check-In noch kurz ins Restaurant Caravan, gleich um die Ecke.

Im Bahnhof von Samarkand
Im Bahnhof von Samarkand

Samarkand: Fahrt in die Hauptstadt Taschkent, an einigen Stellen mit 233 km/h
Samarkand: Fahrt in die Hauptstadt Taschkent, an einigen Stellen mit 233 km/h


Taschkent | Fahrt ins Ferganatal

Wer ins Ferganatal fährt, trifft auf ein vollkommen anderes Usbekistan. Der Westen des Landes ist von trockenen Wüsten geprägt, im Ferganatal befindet sich eine große, dicht besiedelte grüne Oase mit riesigen Obstplantagen, Getreide- und Gemüsefeldern. Das Tal erstreckt sich auf die Staatsgebiete von Usbekistan, Tadschikistan und Kirgistan. Hier lebt auch ein Drittel der usbekischen Bevölkerung.

Blick auf den Akhangaran-Stausee
Blick auf den Akhangaran-Stausee

Nach einem zeitigen Frühstück um 6:30 Uhr wurden wir von einem Kleinbus abgeholt und zum Taschkenter Bahnhof befördert. Wir nahmen nur das Nötigste mit, unsere Trolleys wurde an einem sicheren Ort im Hotel verwahrt. Mit dem Zug, dieses Mal kein Hochgeschwindigkeitszug, fuhren wir bequem durch reizvolle Landschaften bis nach Kokand. Unterwegs ging es durch den 19,2 km langen Kamchiq-Tunnel, der das Ferganatal mit dem Rest Usbekistans verbindet. Am Bahnhof von Kokand wurden wir von einem großen Reisebus abgeholt der uns zunächst ins Cafe O'Rda beförderte, wo wir zu Mittag aßen.

Ferganatal | Khudayar-Khan Palast

Im Anschluss begaben wir uns wieder auf Entdeckungsreise. Das erste Ziel war der Palast des letzten Kokander Herrschers Khudayar-Khan. Er wurde von 1863 bis 1873 erbaut und liegt mitten in der Stadt in einem öffentlichen Park. Die Außenfassade ist auch heute noch ein reich dekoriertes Meisterwerk. Die Fliesen am Palast stammen aus Rishton. Da Kokand abseits der üblichen Touristenroute liegt, waren hier kaum Besucher. Wir ließen uns Zeit und besichtigten die Gemächer des Khans sowie das kleine Heimatmuseum.

Kokand: im Palast des letzten Kokander Herrschers Khudayar-Khan
Kokand: im Palast des letzten Kokander Herrschers Khudayar-Khan


Ferganatal | Besuch einer Keramikwerkstatt in Rishton

Danach fuhren wir weiter zu einer privaten Keramikwerkstatt in der Stadt Rishton, die für das Töpferhandwerk bekannt ist und eine lange Tradition hat. Die Keramik aus Rishton ist erkennbar an den vorwiegend genutzten Blau- und Grüntönen. In der Werkstatt zeigte man uns den gesamten traditionellen Prozess der handwerklichen Herstellung. Nachdem der richtige Ton beschafft und von Schmutz befreit wurde, wird er geknetet und für die Töpferscheibe vorbereitet.

Nach dem Töpfern wird ein Muster auf die Oberfläche des Stücks gezeichnet, das danach getrocknet, glasiert und gebrannt wird. Wir sahen wunderschöne Keramiken und konnten nicht wiederstehen, zwei Schalen zu kaufen. Hier galten Festpreise und man konnte mit Kreditkarte bezahlen.

Unterwegs ins Ferganatal: Töpferwerkstatt
Unterwegs ins Ferganatal: Töpferwerkstatt

Unterwegs ins Ferganatal: Keramik
Unterwegs ins Ferganatal: Keramik

Jetzt war das heutige Besichtigungsprogramm zu Ende und unser Bus brachte uns nach Fergana ins Voyage Hotel, ein kleines, angenehmes Hotel in ruhiger Lage. Wir machten uns dann zu Fuß ins Restaurant Tot Samiy Gastropub, etwa 15 Gehminuten entfernt. Es gab wieder typische usbekische Gerichte und dazu Livemusik, die mir viel zu laut war, um sich am Tisch vernünftig zu unterhalten. Als wir wieder im Hotel waren, wurde Sarvar angerufen, da Amélie ihre Brille im Restaurant vergessen hatte. Die Brille wurde ihr dann von einem Taxi gebracht.

Fergana | Rückfahrt in die Hauptstadt Taschkent

In Fergana verbrachten wir nur eine Nacht, nach dem Frühstück ging es wieder zurück nach Taschkent. Dieses Mal ohne Zugfahrt. Draußen warteten schon zwei Minibusse und Pkw auf uns. Unterwegs legten wir zwei Pausen ein.

Seidenraupen
Rückfahrt nach Taschkent: Seidenraupen, sie werden 3x täglich mit Blättern des Maulbeerbaums gefüttert

Rückfahrt nach Taschkent: traditionelle Gewinnung von Seide aus den Kokons der Seidenraupen
Rückfahrt nach Taschkent: traditionelle Gewinnung von Seide aus den Kokons der Seidenraupen

Der erste Haltepunkt war in der Stadt Margilan. Hier ließen wir uns die traditionelle Herstellung von Seide in der Seidenmanufaktur Yodgorlik zeigen. Die Manufaktur wurde 1972 eröffnet, die gesamte Produktion ist für Besucher zugänglich. Sämtliche Arbeitsschritte werden hier noch in reiner Handarbeit durchgeführt. Wir konnten hautnah mitverfolgen, wie der Seidenfaden aus dem Kokon gewonnen wird, über das Färben der Seide bis hin zum Weben des Stoffes. Anschließend erwarben wir im Verkaufsraum noch zwei schöne Tücher.

Hier wird angezeichnet, wo und wie mit welcher Farbe gefärbt werden soll
Hier wird angezeichnet, wo und wie mit welcher Farbe gefärbt werden soll

Rückfahrt nach Taschkent: usbekische Frau arbeitet an einem Webstuhl
Rückfahrt nach Taschkent: usbekische Frau arbeitet an einem Webstuhl

Hier werden Seidentücher abgebunden und gefärbt
Hier werden Seidentücher abgebunden und gefärbt

Der nächste Halt war bei einem Aussichtspunkt in der Nähe des Kamchik-Passes (2.268 m), von dem wir die herrliche Aussicht auf das schneebedeckte Qurama-Gebirge genießen konnten. Am späten Nachmittag erreichten wir wieder unser Hotel in Taschkent und machten erst mal ein Nickerchen, da wir durch die lange Fahrt recht müde waren.

Später trafen wir uns mit Edith und Franz im Foyer und gingen ins Restaurant Caravan, wo wir miteinander einen unterhaltsamen Abend verbrachten. Mit unseren Bestellungen klappte es mal wieder nicht so gut, als Entschuldigung bekamen wir später gratis eine große Schale mit Erdbeeren, Kirschen und zweierlei Maulbeeren.

Unsere drei Fahrer
Unsere drei Fahrer

Blick vom Kamchik Pass (2.288 m)
Blick vom Kamchik Pass (2.288 m)


Taschkent | Stadtrundgang durch die usbekische Hauptstadt

Taschkent (usbekisch: Steinstadt) ist die Hauptstadt Usbekistans und mit über drei Millionen Einwohner sowohl die größte Stadt des Landes als auch Zentralasiens. Im Gegensatz zu Städten wie Chiwa oder Buchara erinnert Taschkent nur wenig an den Orient. Sie wirkt eher europäisch. Aber sie ist die Hauptstadt und spiegelt die Entwicklung des Landes und die Lebensweise der Menschen, die hier wohnen auf anschauliche Weise, so dass sich eine Besichtigung lohnt.

Taschkent | Courage-Denkmal

Nach dem Frühstück holte uns ein Bus ab und brachte uns zu einigen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Zunächst besuchten wir das Courage-Denkmal, das an das verheerende Erdbeben von 1966 erinnert. Dabei zerfiel ein Großteil der orientalischen Altstadt in Trümmer, etwa 75.000 Familien wurden dabei obdachlos.

Taschkent: Courage-Denkmal
Taschkent: Courage-Denkmal

Taschkent: Riesenrad im Anhor-Park
Taschkent: Riesenrad im Anhor-Park

Taschkent: Bauwerk im Anhor-Park
Taschkent: Bauwerk im Anhor-Park


Taschkent | Hazrati Imam Moschee

Zu Fuß gelangten wir dann in den Anhor-Park, ein moderner Freizeitpark, in dem unter anderem auch ein 72 Meter hohes Riesenrad steht. Auf dem Weiterweg kamen wir zum Hazrati-Imam-Komplex mit dem neuen Gebäude der Hazrati Imam Moschee, das 2007 errichtet wurde. Der Bau besteht aus einer Moschee und zwei Minaretten, deren Architektur im Stil des 16. Jahrhunderts gestaltet ist. Im Vorraum befinden sich 20 wunderschön geschnitzte Säulen aus Sandelholz, weiterhin hat sie türkisfarbene Kuppeln mit Blattgoldverzierungen sowie einen großen Gebetssaal mit prächtiger Ausstattung.

Taschkent: Hazrati Imam Moschee
Taschkent: Hazrati Imam Moschee

Taschkent: Hazrati Imam Moschee
Taschkent: Hazrati Imam Moschee


Taschkent | Besuch des Chorsu-Basars

Danach hatten wir die Möglichkeit den berühmten Chorsu-Basar im Zentrum der Altstadt von Taschkent zu besuchen. Es war schon nach 11 Uhr, als wir den riesigen, türkisblauen Kuppelbau betraten, unter dem sich der historische Markt Taschkents befindet. Der Markt ist in Bereiche gegliedert, in denen eine Vielzahl unterschiedlichster Waren verkauft werden. Im Erdgeschoss gab es Milch- und Fleischprodukte, außerhalb des Gebäudes konnte man Obst, Gemüse sowie Keramik- und Textilwaren kaufen.

Taschkent: Gang durch den riesigen Chorsu-Basar
Taschkent: Gang durch den riesigen Chorsu-Basar

Taschkent: im Chorsu-Basar
Taschkent: im Chorsu-Basar

Taschkent: im Chorsu-Basar
Taschkent: im Chorsu-Basar

Wir finden Märkte immer wieder faszinierend, die Gerüche, Geräusche und die Lebendigkeit. Jeder Markt hat seinen besonderen Reiz, egal ob in Usbekistan oder in unserem Heimatort.

Taschkent: Gewürze auf dem Chorsu-Basar
Taschkent: Gewürze auf dem Chorsu-Basar

aschkent: jede Menge Eier
aschkent: jede Menge Eier

Taschkent: Bäckerei mit Tonofen
Taschkent: Bäckerei mit Tonofen


Taschkent | Die Metro

Die Taschkenter Metro wurde 1977 eröffnet und ist die einzige in Usbekistan. Sie war sogar lange die einzige in ganz Zentralasien. Nebenbei ist sie auch der einzige kühle Ort in der Stadt. Gefühlt war es heute wieder um die 35 Grad warm. Für den Bau der Metro wurden unter anderen auch Architekten aus Russland zugezogen, die die Bahnhöfe nach Moskauer Vorbild prunkvoll dekorieren ließen.

Taschkent: Metrostation Kosmonavtlar
Taschkent: Metrostation Kosmonavtlar

Taschkent: Metrostation Kosmonavtlar
Taschkent: Metrostation Kosmonavtlar

Jeder Bahnhof wurde individuell gestaltet und befasst sich mit einem anderen Thema, wie etwa der Würdigung von Künstlern, Geschichten über historische Figuren oder das Raumfahrtprogramm der Sowjetunion. Um uns die künstlerische Gestaltung der Stationen anzusehen, fuhren wir ein wenig mit der U-Bahn umher. Schließlich stiegen wir an der Haltestelle Mustaqillik Maydoni aus, die am Unabhängigkeitsplatz (Mustaqillik Maydoni) liegt.

Taschkent: Amélie und ein freundlicher Herr von der Polizei
Taschkent: Amélie und ein freundlicher Herr von der Polizei


Taschkent | Unabhängigkeitsplatz

Viel Grün, zahlreiche Springbrunnen und eine riesige Kolonnade (Ezgulik) prägen das Erscheinungsbild des Platzes. Sechzehn Säulen aus hellem Marmor mit Kapitellen sind durch eine elegante Metalldecke miteinander verbunden und mit Figuren von Störchen versehen, ein Symbol des Friedens und der Gelassenheit. Wir hielten uns dann links und kamen in einen Park mit einer Allee des Gedenkens und des Ruhms, die an die im Zweiten Weltkrieg gefallenen usbekischen Soldaten erinnert.

Taschkent: Brunnen auf dem Unabhängigkeitsplatz
Taschkent: Springbrunnen auf dem Unabhängigkeitsplatz

Taschkent: die Kolonnade (Ezgulik) auf dem Unabhängigkeitsplatz
Taschkent: die Kolonnade (Ezgulik) auf dem Unabhängigkeitsplatz

Danach war für uns die Besichtigungstour zu Ende und wir fuhren zurück ins Hotel. Wir waren müde und ruhten uns aus, später ging Amélie mit einigen aus unserer Gruppe in ein Café.

Taschkent: eine Gruppe von Schülern auf dem Platz der Erinnerung und Ehre (Xotira Maydoni)
Taschkent: eine Gruppe von Schülern auf dem Platz der Erinnerung und Ehre (Xotira Maydoni)


Abschied

Am Abend trafen wir uns nochmal zu einem gemeinsamen Abschiedsessen im nahegelegenen Restaurant Caravan. Es gab wieder leckeres usbekisches Essen und Alex hielt später eine Abschiedsrede für unseren charmanten Tourguide Sarvar und überreichte ihm einen Umschlag mit unseren Trinkgeldern. Sarvar war ständig um unser Wohl bemüht und es war eine Freude, mit ihm Usbekistan zu erleben.

Taschkent: das usbekische Nationalgericht Plov im Restaurant
Taschkent: das usbekische Nationalgericht Plov im Restaurant "Caravan"

Um uns den Abschied von Usbekistan so schwer wie möglich zu machen, gab es im Caravan an diesem Abend noch Lifemusik. Eine klasse Band spielte nostalgische usbekische Volkslieder. Als Erinnerung konnte ich ein kurzes Video machen. Zurück im Hotel begann das große Abschiednehmen. Die Hälfte unserer Gruppe einschließlich uns wurde in der Früh um 3 Uhr abgeholt und zum Flughafen gebracht, da unser Flug nach Frankfurt um 5:15 Uhr war. Der Rückflug verlief ohne Besonderheiten, die Heimfahrt mit der Bahn nach Hause war auch wie gewohnt.

Taschkent: unser letzter Abend in Usbekistan mit traditioneller Musik im Restaurant
Taschkent: unser letzter Abend in Usbekistan mit traditioneller Musik im Restaurant "Caravan"


Unser Fazit

Usbekistan ist ein Traumziel für Kultur- und Naturfreunde. Für uns war es eine wunderbare Reise durch ein sehr interessantes Land mit beeindruckenden Bauwerken und freundlichen und aufgeschlossenen Menschen. Das Blau und die Vielfalt der Mosaike der Moscheen, Medresen und Minarette werden wir nicht vergessen, einfach wunderschön. Usbekistan ist auf jeden Fall eine Reise wert. Darüber hinaus trug das harmonische Miteinander in unserer Gruppe und unser Tourguide Sarvar dazu bei, dass diese Reise für uns ein unvergessliches Erlebnis war.

 
 
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