Amélie & Hubert auf Reisen

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  2019  |  Kurztrip nach Bamberg - 26. bis 28. Juli 2019  
 
Blick auf das Alte Rathaus

Grüß Gott in der Weltkulturerbestadt Bamberg.
Der erste Abend in Bamberg

Vor uns standen zwei Gläser des weltbekannten rabenschwarzen Schlenkerla Rauchbier, das Abendessen sollte auch gleich kommen. Wir hatten noch einen Sitzplatz im Außenbereich des Restaurant Eulenspiegel ergattert, das inmitten der Bamberger Altstadt liegt. Es war Freitagabend, später wurde es hier recht voll. Von unserem Platz hatten wir einen guten Blick auf die Obere Brücke bis hin zum Alten Rathaus. Dann kam das Abendessen, wir hatten uns für die deftige fränkische Spezialität Schäuferla (Schweineschulter) entschieden - wem läuft da nicht gleich das Wasser im Mund zusammen?

Blick vom Restaurant Eulenspiegel zum Alten Rathaus
Blick vom Restaurant Eulenspiegel zum Alten Rathaus

Nach dem Essen drehten wir noch eine kurze Runde durch die Altstadt, bevor wir es uns bei der Rathausschänke an der Oberen Brücke gemütlich machten. Wir saßen draußen, genossen den warmen Sommerabend und beobachteten das bunte Treiben in der gleichnamigen Gasse. Morgen wollten wir uns in aller Ruhe die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten anschauen. Was uns auffiel, waren die Massen an Touristen, die hier vorbeiflanierten. Die wunderschöne Altstadt von Bamberg steht seit 1993 auf der Liste der UNESCO Welterbestätten, was zu einem Boom im Fremdenverkehr führte.

Schäuferla
Typisch fränkische Küche: Schäuferla mit Kartoffelkloß und Sauerkraut

Als Unterkunft hatten wir uns für das zentral gelegene Hotel Europa entschieden. Die Altstadt erreicht man von hier zu Fuß in wenigen Minuten. Beim Hotel ist auch eine Tiefgarage, in der man günstig parken kann (8 Euro / Tag). Der Empfang im Hotel war ausgesprochen freundlich und unser Zimmer fanden wir in Ordnung. Einziger Wermutstropfen: nachts mussten wir die Fenster öffnen, da es zu heiß und stickig war. Das Hotel liegt an einer vielbefahren Straße, dadurch war es bei offenem Fester etwas laut. Der aufgestellte Ventilator hat nicht viel gebracht. Fairerweise muss man sagen, zur Zeit unseres Besuchs war eine extreme Hitzewelle. Bei der Anreise am Nachmittag hatten wir 39 Grad! Ansonsten ist das Hotel eine klare Empfehlung.


Samstag - wir erkunden die Stadt

In den Samstag starteten wir mit einem sehr leckeren Frühstück im schönen Innenhof des Hotels. Die Mitarbeiter waren sehr freundlich und hilfsbereit. Gut gestärkt unternahmen wir einen ausgedehnten Spaziergang durch die Altstadt, der uns an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbeiführte. Vom Hotel gelangten wir zur Kettenbrücke, die über den Main-Donau-Kanal führt. Sie ist eine der Brücken, welche die Innenstadt mit den äußeren Bereichen der Stadt verbindet. Weiter ging es zum Grünen Markt in der Fußgängerzone, wo reges Markttreiben herrschte. Am Grünen Markt steht auch die sehenswerte Kirche St. Martin (erbaut 1686 - 1693), die wir in aller Ruhe anschauten. Sie ist die einzige Barockkirche in Bamberg.

Die Kirche St. Martin am Grünen Markt
Die Kirche St. Martin am Grünen Markt

Gerberhäuser, Ludwigskanal, Altes Rathaus und Kirche Unsere Liebe Frau

Von hier ging es weiter zu den ehemaligen Gerberhäusern am Ludwigskanal. Über eine kleine Brücke kamen wir auf eine Regnitzinsel, die zwischen dem Ludwigskanal und dem linken Regnitzarm liegt. Von hier hatten wir auch einen schönen Blick auf die Untere Brücke und das Alte Rathaus, das auf einer künstlichen Insel steht. Der heutige Bau wurde ab dem Jahr 1461 bis 1469 errichtet. Es ist eines der bedeutendsten Bauwerke in Bamberg und besticht mit schöner Fassadenmalerei. Wenn man unter dem rechten Bogen der Brücke hindurch blickt, sieht man das Regnitz Ufer mit seinen romantischen Fischerhäusern, auch Klein Venedig genannt.

Die ehemaligen Gerberhäusern am Ludwigskanal
Die ehemaligen Gerberhäusern am Ludwigskanal

Weiter ging es über den Geyerswörthsteg über den linken Regnitzarm in die Bergstadt. Vom Steg hat man den vermutlich schönsten Blick auf das Alte Rathaus. Von hier setzten wir unseren Spaziergang fort, bis wir zur Kirche Unsere Liebe Frau (erbaut 14 - 16. Jhd.) am unteren Kaulberg gelangten. Man erkennt sie direkt an dem etwas seltsamen Turm. Der Kaulberg ist einer der sieben Hügel, auf der Bamberg erbaut wurde. Da Rom ebenfalls auf sieben Hügel erbaut wurde, trägt Bamberg auch den Beinamen "Fränkisches Rom".

Im Inneren der Kirche Unsere Liebe Frau
Im Inneren der Kirche Unsere Liebe Frau

Kaiserdom, Alte Hofhaltung, Neue Residenz und Rosengarten

Weiter ging es durch ein paar kleine Sträßchen, bis wir den Domplatz erreichten. Er ist sicher der eindrucksvollste Platz der Stadt, mit Baustilen aller Epochen von der Romanik über Gotik, Renaissance, Barock und Rokoko. Der Kaiserdom St. Peter und St. Georg mit seinen vier Türmen ist das Herzstück der Stadt und wurde im Jahr 1237 eingeweiht, nach einer Bauzeit von 40 Jahren, in der die Epochen von Romantik zu Gotik wechselten. Dem Dom gingen zwei ältere Bauwerke voraus, die Bränden zum Opfer fielen. Was wir nicht wussten: der Dom besitzt das einzige Papstgrab nördlich der Alpen.

Dom
Kaiserdom St. Peter und St. Georg

Nachdem wir uns den Dom von innen angeschaut hatten - es gibt auch Führungen - legten wir eine Pause ein. Wir setzten uns auf eine Treppe gegenüber bei der Staatsbibliothek und ließen die Szenerie auf uns wirken. An den Dom schließt sich die Alte Hofhaltung (erbaut im 16. Jhd.) an - im Stil der Renaissance erbaut - und auf der anderen Seite des Platzes liegt die Neue Residenz (erbaut im 16. - 17. Jhd.). Im Anschluss schauten wir kurz in den Innenhof der Alten Hofhaltung, in dem zur Zeit unseres Besuches eine große Theatertribüne aufgebaut war.

Alte Hofhaltung
Blick auf die Alte Hoffhaltung, rechts daneben die Schöne Pforte, duch die man in den Innenhof geht

Unser nächstes Ziel war der Rosengarten mit rund 4500 Rosenstöcken, der im Innenhof der Neuen Residenz liegt. Von hier hatten wir einen schönen Blick auf die Bamberger Altstadt und auf den Michelsberg mit dem ehemaligen Benediktinerkloster St. Michael, das komplett mit Baugerüsten umgeben war.

Barocke Figur im Rosengarten der Neuen Residenz
Barocke Figur im Rosengarten der Neuen Residenz

Bevor wir unseren Spaziergang fortsetzten, genossen wir im Café am Rosengarten unseren Mittagskaffee. Danach setzten wir unseren Spaziergang fort, bis wir zum Michelsberg mit seinem Kloster gelangten, bei dem wir uns aber nicht lange aufhielten.

Rosenblüte
Blühende Rose im Rosengarten

Fischersiedlung Klein Venedig

Weiter ging es bergab bis zur Regnitz mit der alten Fischersiedlung, die liebevoll Klein Venedig genannt wird. Die Fachwerkhäuser wurden im 15. - 16. Jahrhundert erbaut. Sie haben lange Holzbalkone, an denen früher die Fischer ihre Netze und anderes Gerät trockneten, da in den Mini-Gärten am Wasser kein Platz war. Heute spielt die Fischerei in Bamberg keine Rolle mehr. Klein Venedig ist sehr schön vom gegenüberliegenden Flussufer, Am Leintritt aus zu sehen. Hier legten wir wieder eine Pause ein, beobachteten Schwäne und eine der venezianischen Gondeln in der Nähe der Unteren Brücke.

Blick auf Klein Venedig

Ein schöner Ort zum Innehalten und Verweilen. Zum Abschluss unseres Stadtspazierganges besuchten wir noch die historische Brauereigaststätte Schlenkerla, allerdings schauten wir uns nur die Räumlichkeiten und den Biergarten an, ohne was zu trinken.

Blick von der Unteren Brücke auf Klein Venedig
Blick von der Unteren Brücke auf Klein Venedig

Abendessen in der Altstadt und etwas Bierkunde

Zum Abendessen machten wir uns wieder auf den Weg in die Altstadt, dieses Mal ins Wirtshaus zum Domreiter. Zum Glück waren wir zeitig dran und fanden draußen noch einen freien Tisch. Für den Hunger gab es Bamberger Rauchbierhaxe mit Sauerkraut und Kartoffelkloß, für den Durst erst mal ein Rauchbier.

Blick von der Bergstadt auf das Alte Rathaus
Blick von der Bergstadt auf das Alte Rathaus mit Brückenturm, durch den die Obere Brücke führt

Das Besondere an diesem Bier ist die historische Mälzungstechnik, bei der das sogenannte grüne, also noch feuchte Malz über offenem Buchenholzfeuer getrocknet wird, was ihm so sein rauchiges Aroma verleiht. Die rauchige Biernote erinnert etwas an geräucherten Schinken und schmeckt nach jedem Seidla (0,5 Liter Bier) besser, so die Redensart. Heute gibt es weltweit nur noch zwei Brauereien (Schlenkerla und Spezial in Bamberg), die die alte Herstellungsweise durchgängig beibehalten haben. Das Schlenkerla Rauchbier wurde 2017 von Slow Food als Passagier in die Arche des Geschmacks aufgenommen. Es ist nicht jedermanns Geschmack, aber verkosten sollte man es auf jeden Fall.

Ein dunkles Mahrs Bräu, ungespundet vom Fass
Ein dunkles Mahrs Bräu, ungespundet vom Fass

Neben dem Schlenkerla Rauchbier probierten wir auch eine andere Bamberger Bierspezialität, ein dunkles Mahrs' Bräu ungespundet vom Fass. Als "ungespundet" bezeichnet man Biere, die ohne Spunddruck reifen. Dadurch enthalten sie kaum Kohlensäure und entwickeln beim Einschenken nur wenig Schaum, aber eine mild-süffige Konsistenz. Wer Bier nicht so mag, in Oberfranken gibt es auch gute Weine, wie den Silvaner. Nach dem Abendessen bummelten wir noch ein wenig durch die Altstadt und kamen auch zur Sandstraße, wo die Kneipendichte unschlagbar ist. Vor dem Schlenkerla war die Atmosphäre an diesem warmen Sommerabend grandios. Viele hatten sich drinnen ein Bier geholt und genossen es draußen auf der Gasse zusammen mit anderen Leuten.

Gute Stimmung in der Sandstraße vor dem Schlenkerla
Gute Stimmung in der Sandstraße vor dem Schlenkerla


Sonntag - Ausflug zum Schloss Seehof und Heimreise

Am Sonntag war Ausschlafen angesagt. Bis spätesten 11 Uhr sollten wir auschecken, aber so lange wollten wir gar nicht bleiben. Wir freuten uns wieder auf das erstklassige Frühstück im schönen Innenhof. Nachdem wir unsere Siebensachen zusammengepackt hatten, fuhren wir noch ins nahe gelegene frühbarocke Schloss Seehof (erbaut 1686 - 1696), kurz vor der Ortschaft Memmelsdorf.

Blick auf Schloss Seehof
Blick auf Schloss Seehof

Vor dem Schlossgelände liegt ein großer Parkplatz, von dem man in wenigen Gehminuten den Eingang erreicht. Das imposante Schloss war ehemalige Sommerresidenz und Jagdschloss der Bamberger Fürstbischöfe.

Der Brunnen beim Schloss Seehof
Der Brunnen beim Schloss Seehof

Um das Schloss erstreckt sich ein prächtiger Park, mit mehreren Terrassen, einer Orangerie und einem Brunnen. Wir spazierten um das Schloss herum, von dem auch ein Weg zu einem Weiher führt. Zuvor hatten wir an einer Schlossführung teilgenommen, die sich wirklich lohnt.

Das Orangerieparterre von Schloss Seehof
Das Orangerieparterre von Schloss Seehof

Bevor wir uns auf die Heimreise machten, gab es noch Kaffee und Kuchen im Café Schloss Seehof, mit Sitzmöglichkeit im Freien und Blick auf das Schloss mit seinen markanten eckständigen Türmen. Ein schöner Abschluss unserer Städtetour. Bamberg hat uns sehr gut gefallen.


Hier noch unser Buchtipp

 
 
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