"When a man is tired of London, he is tired of life!"
Samuel Johnson [1]
Prolog
Für den Kurztrip nach
London (13. - 17. Mai) entschienden wir uns spontan. Die Wahl auf die britische Hauptstadt fiel beim
Stöbern nach günstigen Flügen bei den bekannten Internetportalen. Mit 594,57 Euro für uns beide wurde es dann
doch kein Schnäppchen. Eine Unterkunft buchten wir über
Airbnb (87,75 Euro pro Nacht, incl. Servicegebühr), sie
befand sich in
South East London, nur wenige Gehminuten bis zur nächsten U-Bahnhaltestelle
Oval. Über den
London.de Ticketshop buchten wir unsere
Visitor Travel Cards (gültig für Bus + U-Bahn), sowie die Fahrscheine
vom
Gatwick Airport in die Innenstadt bzw. von der Innenstadt zum
Heathrow Airport, um uns lästiges Anstehen
vor Ort zu ersparen. Die Unterlagen bekamen wir dann in wenigen Tagen zugeschickt.
Als letztes kauften wir Online-Tickets für
The View from The Shard. Mit 71,31 Euro für zwei Tickets nicht gerade
billig, aber das mußte einfach sein. Hinzu kamen noch zwei Reiseführer: CityTrip London von Reise Know-How, sowie
London vom M. Müller Verlag. Beide können wir empfehlen, aber einer hätte auch gereicht.
Erster Tag in London
An unserem Anreisetag hatten wir bestes Wetter und daher eine gute Sicht auf die unter uns vorbeiziehende Landschaft.
Am Flughafen holten wir uns noch Englische Pfund am Geldautomaten, bevor wir mit dem
Gatwick Express in die Innenstadt
zur
Victoria Station fuhren. Von dort ging es dann weiter bis in die Nähe unserer Unterkunft. Die Adresse war leicht
zu finden. Unser Zimmer war einfach, aber in Ordnung. Mehr brauchten wir nicht und WLAN gab es auch. Es war eine
ruhige Wohngegend, man hörte keinen Straßenlärm.
Wir nützten das schöne Wetter aus und machten uns sogleich daran, die nähere Umgebung zu Fuß zu erkunden. An der
Kennington Road legten wir eine Pause ein und ließen uns im
I Due Amici Garden Cafe leckeren Kuchen und Kaffee
schmecken. Wir saßen gemütlich in einer Art Innenhof, mit Olivenbäumchen in Kübeln und genossen die Wärme und
die Sonne. Das entsprach so gar nicht den Klischeevorstellungen über das englische Wetter. Danach spazierten
wir weiter bis zum
London Eye und entlang der Themse bis zur
Millenium Bridge, einer Fußgängerbrücke über die
Themse. Unterwegs bemerkten wir immer wieder subtropische Pflanzen in den Vorgärten, die wir hier nicht vermutet
hätten. Das liegt am Golfstrom, der in Südengland für relativ mildes Klima sorgt.
Auf dem Rückweg machten wir einen Abstecher ins
The Brown Derby, ein uriges Pub ganz in der Nähe unserer Unterkunft.
Der nette Barkeeper an der Theke war sehr freundlich. Da ich (Hubert) mich angesichts der vielen Biersorten nicht
entscheiden konnte, durfte ich drei verscheidene Sorten kosten. Abends nahmen wir wieder die U-Bahn und fuhren in
die City. Die Londoner scheinen ein Feierabendbier sehr zu schätzen, denn so ab 17 Uhr standen überall Männer mit
Anzug und Krawatte vor den Pubs und tranken Bier.
2. - 5. Tag | Unsere Eindrücke
In den nächsten Tagen schauten wir uns Londons Klassiker an, wie
Big Ben,
House of Parliament,
Leadenhall Market,
Tower of London,
Tower Bridge,
Westminster Abbey,
Trafalger Square,
Buckingham Palace und den
Hyde Park, die man
einfach gesehen haben muß. Da die Eintrittspreise hier ganz schön happig sind, besichtigten wir nur den
Tower of
London (24,50 £ = 36, 75 € / Person) von innen. Das war auch an dem einzigen Tag, an dem wir schlechtes Wetter
hatten. Da wir diese Sehenswürdigkeiten nicht zum x-ten Mal beschreiben wollen, beschränken wir uns auf ein paar
Punkte, die uns persönlich besonders gefielen.
The View from The Shard ist die Aussichtsplattform des mit 310 Metern höchsten Hochhauses in der EU. Auf den Tickets
ist ein Zeitfenster vermerkt, unser Termin war um 10 Uhr. Der Aufenthalt auf der Plattform ist jedoch nicht begrenzt.
Amélie und ich waren rechtzeitig da und kurz nach 10 Uhr ging es los. Zuerst wurden unsere Taschen gescannt, danach
passierten wir eine Sicherheitsschleuse und konnten den Weg zum Aufzug nehmen. Der brachte uns dann ins 68. Stockwerk.
Die Aussichtsplattform in der 69. Etage erreichten wir zu Fuß, sie erstreckt sich über drei Stockwerke. Wir hatten
Glück mit dem Wetter und die 360 Grad Rundumsicht war einfach überwältigend. Aus dieser Höhe über den Dächern von London
hat man unfassbare Ausblicke, bei denen es einem schwindelig werden kann.
Im Anschluß daran bummelten wir über den
Borough Market. Dafür sollte man sich etwas Zeit nehmen, denn dieser Lebensmittelmarkt
mit viel Flair bietet eine Vielzahl hochwertiger und auch ausgefallener Spezialitäten und Feinkost an. Viele Stände haben
warme Küche und offerieren ihre Delikatessen. Ein Ort der zum Verweilen und Beobachten einlädt. Wir konnten uns kaum sattsehen,
an der großen Auswahl an Gemüse und Obst. Leider waren wir noch vom Frühstück satt, sonst hätten wir hier und da eine Kostprobe
genommen.
Wir fanden es auch verblüffend, wie in der Londoner Innenstadt alte und neue Gebäude dicht beieinander stehen und so das
Stadtbild zu etwas ganz Besonderen machen, einem erstaunlichen Mix aus Alt und Neu. Die verrücktesten Ideen wurden hier
umgesetzt, wie zum Beispiel das
Gherkin von Norman Foster. Sehr positiv fiel uns auch die Höflichkeit und Zurückhaltung
der Engländer auf. Es wird viel Wert auf gutes Verhalten und gepflegten Umgang gelegt. Man spricht hier auch etwas leiser
als bei uns in Deutschland und verhält sich disziplinierter (z. B. Schlange stehen an der Bushaltestelle).
London mit seinen über 8 Millionen Einwohner ist ein multikultureller Schmelztiegel. Menschen aus mehr als 100 Nationen
leben hier friedlich zusammen und das Zusammenleben gehört in London zum Alltag. So haben zumindest wir es wahrgenommen.
Resümee
London ist schön, aber sehr teuer. Eine riesige und quirlige Metropole, wo es noch tausend Dinge jenseits der bekannten
Sehenswürdigkeiten zu entdecken gibt. Am besten die Preise nicht umrechnen und genießen. Man sollte sich ein wenig treiben
lassen und nicht zuviel voraus planen. Für uns ist London mehr als nur einen Besuch wert.
Unsere Buchtipps
[1] englischer Gelehrter und Schriftsteller (1709-1784)